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Jahresbericht 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Helfer,

im Jahr 2017 war der wirtschaftliche Aufschwung in Europa und in den Schwellenländern deutlich zu spüren – es war aber auch, bedingt durch den immer stärker werdenden Klimawandel, ein Jahr der vielen Katastrophen! Von Aufschwung ist leider in den armen Ländern der Erde nichts zu sehen, im Gegenteil: Die Folgen des Klimawandels sind hier verheerend. Die DHM hat auch in diesem Jahr einige betroffene Gebiete tatkräftig unterstützt und dadurch im machbaren Umfang Weichen für die Zukunft gestellt:

Nepal


Die Nachrichten aus Nepal waren dieses Jahr für uns sehr ermutigend. In Zusammenarbeit mit unserem nepalesischen Partner HDCS konnten sich die Krankenhäuser in Rukum und Lamjung positiv weiterentwickeln. In beiden Krankenhäusern kann nun die gängige Allgemein- und Unfallchirurgie ausschließlich mit einheimischem Personal durchgeführt werden: Die langfristige Finanzierung der Ausbildung von nepalesischen Kollegen durch Stipendien macht sich jetzt bezahlt, sodass immer weniger ausländische Mitarbeiter erforderlich sind. Dies war von Anfang an unser Ziel bei der Unterstützung und Entwicklung vor Ort. Diesen Weg wollen und werden wir weiter fortführen. Derzeit finanzieren wir das Medizinstudium von 7 Studenten, die sich im Gegenzug verpflichten, anschließend in einem der genannten Krankenhäuser zu arbeiten. Darunter befindet sich ein Student, der in China Unfallchirurgie und Orthopädie studiert. Erfreulich ist, dass alle Studenten nach ihrer Ausbildung mit vollem Engagement in die Arbeit von HDCS einsteigen. Dadurch kommt kontinuierlich neues Wissen und Engagement in die Krankenhäuser.
In Rukum konnte im Laufe des Jahres das Mutter-Kind-Projekt mit dem Bau eines Bettentraktes für 50 Betten begonnen werden. Die erforderlichen Baugenehmigungen hierfür haben sich aufgrund der verschärften Bauvorschriften nach dem Erdbeben 2015 verzögert. Während der Monsunzeit im August kam es zu einem Erdrutsch, der die einzige Zugangsstraße komplett verschüttete. In Nepal und Nordindien war dies ein direktes Zeichen des Klimawandels. Mit solchen Ereignissen müssen wir leider in Zukunft immer öfter rechnen.
Dr. Tirtha Thapa, der bisherige Executive Director von HDCS, ist am 31.07.17 in den Ruhestand getreten. Sein Nachfolger ist Herr Dr. Sharma (ein nepalesischer Chirurg), der uns bereits seit vielen Jahren bekannt ist. Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit ihm. Für Anfang 2018 ist der Versand von mehreren Containern nach Nepal geplant. Diese wollen wir mit medizinischen Hilfsgütern bestücken, um das neu gebaute Mutter-Kind-Projekt effizient auszustatten.

Wie bereits in den vergangenen Jahren haben wir auch im Jahr 2017 das Unterernährtenprogramm in beiden Krankenhäusern voll unterstützt. Dieses Projekt dient zur Gewichtszunahme bei Babys und Kleinkindern – die Anzahl der unterernährten Kinder ist in Nepal leider gleichbleibend, sodass der Bedarf weiterhin gegeben ist. Zusätzlich werden die Mütter in Hygiene und Gesundheitsthemen geschult. Die Kombination aus zielführendem Ernährungsprogramm zur Stabilisierung und Gewichtszunahme der betroffenen Kinder und gleichzeitige Anleitung der Mütter hat sich bewährt. Oft sind diese schwachen Kinder von zusätzlichen Krankheiten betroffen: Wurmerkrankungen, Tuberkulose etc.

Tschad


Auch im Tschad ist leider der Klimawandel im Alltag zu spüren. In der trockenen Zeit steigen Temperaturen bis auf 50-55°C. Regenzeit und Ernte fallen immer mal wieder aus. Zudem ist die politische Situation dürftig: Armut und Unmut der Bevölkerung werden hierdurch verstärkt.
In Bebalem haben wir, Gott sei Dank, ein sehr motiviertes und fähiges Team im Krankenhaus. Dieses gibt trotz den genannten Schwierigkeiten alles, um der Bevölkerung zu helfen. Ende 2016/Anfang 2017 konnten wir mit einem sechsköpfigen Team aus Achern und Umgebung die technische Ausstattung vor Ort wesentlich verbessern. Maßgeblich hat dazu der Einbau einer Solaranlage beigetragen. Wir danken herzlich der Firma Solar Weber in Mösbach für ihre Unterstützung und den eigenhändigen Einsatz im Tschad.

Auch die veraltete Sterilisation wurde bei diesem Einsatz komplett erneuert und zwei Autoklave erfolgreich in Betrieb genommen. Darüber hinaus konnten wir auch die alten Instrumentarien komplett durch eine Neuausstattung ersetzen! Dr. Betram Willimski, Zahnarzt aus Renchen, nahm vor Ort die mitgebrachte Zahnarzteinrichtung in Betrieb und schulte daran einen lokalen Mitarbeiter.
Im September 2017 haben wir einen Container mit medizinischen Geräten z. B. einem unfallchirurgischen Operationstisch, C-Bogen (spezielles Röntgengerät) und verschiedenen anderen Materialien versandt. Wir danken allen helfenden Händen ganz herzlich für ihre Unterstützung!
Die Arbeitsbedingungen in Bebalem sind bei den hohen Temperaturen wesentlich erschwert. Unser Ziel für das kommende Jahr ist es, die Temperaturen im OP-Saal um mindestens 10°C zu senken. Hierfür werden wir die einfach verglasten durch Fenster mit Doppelverglasung tauschen und die Dächer isolieren. Außerdem ist im August 2018 auch ein Einsatz von Jugendlichen aus dem benachbarten Elsaß geplant. Diese wollen ein Arbeitscamp vor Ort durchführen.

Laos


Dr. Philipp und Babette Schmidt konnten uns auch diesen Sommer besuchen und berichteten über ihre Arbeit. Ihr Engagement in Laos beinhaltet die Seidenproduktion, Plantagen mit Pfeffer, Nüssen, etc. und ist für viele arme Menschen der Bevölkerung die einzige Überlebensmöglichkeit. Ihre Kenntnisse und Einsicht in die vielschichtige Bevölkerung erlaubt es dem Ehepaar Schmidt, sich besonders um arme Kinder zu kümmern. Auch in diesem Jahr haben wir uns am Aufbau eines Unterernährtenprogrammes in Höhe von 20.000€ beteiligt.
Achern

Viele helfende Hände packten mit an, wenn Material zu Sendungen zusammen gestellt und Container beladen werden mussten. Wir danken allen, die immer wieder gerne mit dabei sind und unsere Arbeit in ganz unterschiedlicher Form hier in Achern unterstützen. Natürlich werden wir auch dieses Jahr wieder auf dem Weihnachtsmarkt in Achern präsent sein. Mit vielen selbst gebastelten Artikel und Produkten aus der Produktion in Laos warten wir auf Sie. Wie immer fließt der Erlös zu 100% in die Projekte in Nepal und Tschad.

Mehr über die Projekte erfahren Sie auf unserer Website und natürlich auf unserem DHM-Blog. Unter http://dhm-achern.blogspot.de halten wir alle interessierten Leser über die Aktivitäten und Projekte unseres Vereins auf dem Laufenden. Abonnieren Sie den Blog und Sie können miterleben, wie wir die Spenden sinnvoll einsetzen.

Ohne Ihre Unterstützung wären uns die Hände gebunden – auch dieser Bericht über die positiven Entwicklungen unserer Projekte ist nur dank Ihrer finanziellen Unterstützung möglich. An dieser Stelle bedanken wir uns als Vorstand und Verein ganz herzlich bei Ihnen und hoffen, dass wir auch im kommenden Jahr erfolgreich gemeinsam arbeiten können.

Um all die genannten Projekte durchführen zu können, sind wir auf jede auch noch so kleine Spende angewiesen. Bitte helfen auch Sie mit und unterstützen Sie uns im Bemühen um die medizinische Versorgung der Notleidenden.